Ristorante Cooperativo: Gegenkultur, Genossenschaft und Gewerkschaft

Samstag,

Der ehemalige Gemeinderat und Schreiner Salvatore Di Coniclio unterhält sich mit dem Drucker und Aktivisten des 1. Mai-Komitees Raffy Spilimbergo. Die Einwirkungen der italienischen Arbeiter*innen auf die konservative und durchaus problematische Schweizer Gewerkschaftspolitik werden angesprochen und die Veränderungen, die persönliche Erfahrungen am Arbeitsplatz fliessen ein. Lebendig lässt sich nachvollziehen, wie selbst das abstrakt klingende Instrument «Gesamtarbeitsvertrag» noch bis in die 1980er Jahre hinein zur Diskriminierung von Ausländer*innen benutzt wurde. Was hat die Billiglohnarbeit der Italiener*innen den Schweizer*innen an sozialem Aufstieg ermöglicht? Wie sahen die Beziehungen am Arbeitsplatz und in Arbeiterbaracken aus? Das Publikum ist eingeladen, sich zu beteiligen.

Zum Einstieg stellt Maria Satta, die Co-Leiterin des Ristorante Cooperativo, dessen bewegte Geschichte vor: Ob Lenin und Angelica Balabanova oder, zu Schwarzenbach Zeiten, der Gewerkschaftsführer Ezio Canonica: Das Lokal war Treffpunkt des Antifaschismus und der Arbeiter*innen-Solidarität. Zwischen den Beiträgen schafft das Musik-Duo Letizia Fiorenza und David Sautter mit italienischen und albanischen Gitarren-Balladen Räume, in denen die verschlungene europäische Migrationswege hörbar werden und die Gewalt gegen italienischen Gastarbeitern anklingt, wie etwa mit dem Mord an Alfredo Zardini an der Brauerstrasse, 1971.

 

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